Crowdfunding- und Crowdlending-Plattformen in Deutschland: Wie sie funktionieren und ob sich eine Teilnahme lohnt

In den letzten Jahren haben Crowdfunding und Crowdlending einen regelrechten Boom erlebt. Viele Menschen haben inzwischen den Wert dieser Investitionsmöglichkeiten erkannt und versuchen, das Beste aus diesen neuen Finanzierungsmodellen herauszuholen. Aber wie funktionieren sie eigentlich und was solltest du wissen, bevor du in diese Plattformen investierst? In diesem Artikel gebe ich dir einen umfassenden Überblick und sage dir, ob sich eine Teilnahme lohnt.


1. Was ist Crowdfunding und Crowdlending?

Bevor wir tiefer eintauchen, lass uns zunächst klären, was Crowdfunding und Crowdlending überhaupt sind. Der Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten ist schnell erklärt.

Crowdfunding ist eine Methode, bei der viele kleine Investoren Geld in ein Projekt investieren, um es zu finanzieren. Du bist also nicht allein, sondern ein Teil einer größeren Gemeinschaft, die gemeinsam in ein Unternehmen, eine Idee oder ein kreatives Projekt investiert.

Crowdlending hingegen bedeutet, dass du als Investor einem anderen Menschen oder Unternehmen Geld leihst und dafür Zinsen erhältst. Es funktioniert ähnlich wie ein klassisches Bankdarlehen, nur dass der „Kreditgeber“ hier nicht eine Bank, sondern viele private Investoren sind.

Beide Modelle bieten eine spannende Möglichkeit, dein Geld arbeiten zu lassen – aber wie genau funktioniert das in der Praxis?


2. Crowdfunding: Wie funktioniert es?

Lass uns nun einen genaueren Blick auf Crowdfunding werfen. Die Grundlage für Crowdfunding ist simpel: Du investierst in ein Projekt, und wenn dieses erfolgreich ist, profitierst du von den Gewinnen oder bekommst dein Geld zurück. Häufig erhältst du sogar ein kleines Dankeschön, wie ein Produkt oder eine Beteiligung an den Einnahmen.

Bekannte Crowdfunding-Plattformen in Deutschland sind zum Beispiel Startnext und Seedmatch. Auf Startnext findest du oft kreative Projekte, die von Künstlern, Designern oder sozialen Initiativen stammen. Im Jahr 2023 wurden hier insgesamt 30 Millionen Euro an Startups und kreative Projekte vergeben! Ein fantastisches Beispiel für den Erfolg von Crowdfunding ist das Projekt „Trikini“, ein innovativer Bikini, der 2019 über Startnext mit mehr als 500.000 Euro finanziert wurde. Der Erfolg war überwältigend und zeigt, wie sehr Crowdfunding das Potenzial hat, auch ungewöhnliche Ideen zu unterstützen.

Ein weiteres Beispiel ist Seedmatch, eine Plattform, die es dir ermöglicht, in Startups zu investieren. Viele junge Unternehmen setzen auf Seedmatch, um Kapital zu sammeln, und Anleger können davon profitieren, wenn das Unternehmen wächst. Hier gab es 2022 mehr als 10.000 Investoren, die zusammen über 50 Millionen Euro in Startups investiert haben.


3. Crowdlending: Wie funktioniert es?

Kommen wir nun zum Crowdlending. Anders als beim Crowdfunding, wo du in Projekte investierst, die du unterstützen möchtest, gibst du beim Crowdlending einem Unternehmen oder einer Privatperson einen Kredit. Du wirst also der Kreditgeber, und dafür erhältst du Zinsen auf dein investiertes Geld.

Eine der bekanntesten Plattformen für Crowdlending in Deutschland ist Auxmoney. Diese Plattform ermöglicht es, in Privatdarlehen zu investieren. Zum Beispiel wurde im Jahr 2021 ein Betrag von 200 Millionen Euro über Auxmoney vergeben, mit einer durchschnittlichen Rendite von 5-7% für die Investoren. Bei Lendico, einer weiteren Plattform, kannst du in Kredite für kleine und mittelständische Unternehmen investieren. 2019 wurden dort insgesamt 150 Millionen Euro vergeben.

Der große Vorteil von Crowdlending ist die Möglichkeit, von höheren Zinsen zu profitieren, als es bei klassischen Bankanlagen der Fall wäre. Aber auch hier gibt es Risiken. Wenn ein Kreditnehmer seinen Kredit nicht zurückzahlen kann, ist dein Geld verloren. Falls du jedoch nach weiteren Optionen und Strategien suchst, wie du dein Investment in Crowdlending optimieren kannst, findest du wertvolle Informationen und Tools auf https://das-instawirbel.de/, die dir helfen können, deine Finanzentscheidungen besser zu treffen.


4. Vor- und Nachteile von Crowdfunding und Crowdlending

Nun, da wir die Grundlagen von Crowdfunding und Crowdlending verstanden haben, schauen wir uns die Vor- und Nachteile beider Modelle an.

Vorteile von Crowdfunding:

  • Kreative Ideen unterstützen: Du hilfst dabei, Projekte oder Startups zu realisieren, die du für wichtig oder spannend hältst.
  • Geringer Einstieg: Du kannst bereits mit kleinen Beträgen, zum Beispiel 25 Euro, in ein Projekt investieren. So bleibst du flexibel und kannst dein Risiko klein halten.
  • Diversifikation: Du kannst in verschiedene Projekte investieren, um dein Risiko zu streuen.

Nachteile von Crowdfunding:

  • Kein garantierter Gewinn: Projekte können scheitern, und du bekommst möglicherweise dein Geld nicht zurück. Ein bekanntes Beispiel war das Projekt „Smartwatch“ auf Kickstarter, das in die Insolvenz ging und den Investoren nichts zurückgab.
  • Unklare rechtliche Rahmenbedingungen: Gerade bei neuen Plattformen sind die rechtlichen Rahmenbedingungen oft unklar, was ein zusätzliches Risiko darstellt.

Vorteile von Crowdlending:

  • Höhere Zinsen: Du kannst höhere Zinsen erhalten als bei klassischen Bankanlagen. Im Jahr 2020 erzielten Crowdlending-Plattformen eine durchschnittliche Rendite von 6%.
  • Diversifikation: Auch hier kannst du dein Risiko über viele Kredite streuen.
  • Schnelle Rückzahlung: Die Kreditlaufzeiten sind in der Regel kürzer als bei klassischen Bankdarlehen, was bedeutet, dass du schnell Zinsen kassieren kannst.

Nachteile von Crowdlending:

  • Kreditrisiko: Wenn der Kreditnehmer seinen Kredit nicht zurückzahlt, verlierst du dein Geld. Bei Auxmoney lag die Ausfallquote im Jahr 2022 bei 3-5%, was ein beachtliches Risiko darstellt.
  • Keine staatliche Absicherung: Im Gegensatz zu Bankeinlagen gibt es keine Einlagensicherung, falls die Plattform pleitegeht.

5. Renditeaussichten und Risiken

Die Renditeaussichten bei Crowdfunding und Crowdlending sind durchaus attraktiv, aber sie kommen auch mit Risiken. Im Crowdfunding kannst du in der Regel mit Renditen von 5-20% rechnen, je nachdem, wie erfolgreich das Projekt ist. Bei Crowdlending liegt die durchschnittliche Rendite oft bei 6-8%.

Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold. Du solltest dir bewusst sein, dass viele Projekte auch scheitern können. Beispielsweise gab es im Jahr 2020 bei Crowdfunding-Projekten eine Ausfallquote von 20%, was bedeutet, dass ein erheblicher Teil der Projekte nicht den gewünschten Erfolg erzielte.


6. Regulierung und Sicherheit

Eine der größten Fragen, die viele Investoren stellen, ist: Wie sicher sind diese Plattformen? Die Regulierung von Crowdfunding- und Crowdlending-Plattformen ist in Deutschland recht komplex, da es sich hier um neue Finanzprodukte handelt, die noch nicht vollständig reguliert sind. Allerdings gibt es eine Finanzaufsichtsbehörde (BaFin), die dafür sorgt, dass Plattformen bestimmte Standards einhalten.

Einige Plattformen bieten Sicherheiten an, wie zum Beispiel Zinsgarantien oder Rückkaufgarantien. Bei Auxmoney werden zum Beispiel Kreditgeber-Risiken durch eine Risikodiversifikation gemindert.


7. Steuern bei Crowdfunding und Crowdlending

Vergiss nicht, dass Gewinne aus Crowdfunding und Crowdlending in Deutschland steuerpflichtig sind. Die Abgeltungssteuer von 26% greift, wenn du Gewinne erzielst. Bei Crowdlending musst du die Zinsen als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuern. Auch wenn ein Projekt scheitert und du einen Verlust machst, kannst du diesen steuerlich geltend machen.


8. Lohnt sich eine Teilnahme?

Das kommt ganz auf dein Ziel und deine Risikobereitschaft an. Wenn du geringfügige Investitionen mit hohem Innovationspotenzial unterstützen möchtest, ist Crowdfunding eine tolle Möglichkeit. Du kannst mit kleinen Beträgen dazu beitragen, große Ideen zu realisieren und im Erfolgsfall sogar gute Renditen einstreichen.

Crowdlending eignet sich für diejenigen, die ein regelmäßiges Einkommen aus Zinsen erzielen wollen und bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen. Die Renditen sind hier tendenziell höher als bei klassischen Bankanlagen.


Fazit: Lohnt sich eine Teilnahme?

Crowdfunding und Crowdlending bieten eine spannende Möglichkeit, Geld zu investieren, aber auch mit Risiken verbunden. Du solltest dich gut informieren und nur Geld investieren, dessen Verlust du dir leisten kannst. Wenn du bereit bist, etwas Risiko einzugehen und von innovativen Projekten oder Unternehmen zu profitieren, können diese Plattformen eine lohnende Option sein.

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